Kevin Schade war plötzlich verschwunden. Nach dem Aufwärmtraining gegen Leipzig blieb sein Platz auf der Auswechselbank leer. Zum Trainingsauftakt grüßte er zwar die Fans, meldete sich jedoch nicht auf dem Trainingsplatz zurück. Ein Zustand, der möglicherweise noch länger anhält.
Verwirrung beim Leipzig-Rückspiel: Schade fehlte auf der Bank!
Laut Spielberichtsbogen und Vereins-Posts sollte Kevin Schade am 5. März bei RaBa Leipzig auf der Bank des SC Freiburg Platz nehmen. Doch nach dem Aufwärmtraining kam er nicht aus der Kabine zurück. Bereits während des Spiels fiel sein Fehlen einigen auf.
„Er hat da überpaced. Gewisse Muskeln konnten (einfach gesagt) nicht angesteuert werden und dann ist beim Warmmachen die Verletzung gekommen“, erklärte Christian Streich beim Trainingsauftakt für die neue Saison. Schade habe eine „gesamtkörperliche Problematik“, die man nun beseitigen müsse.
Lange versuchte man beim Sport-Club, die Verletzung konservativ zu behandeln. Bereits im April sprach Streich aber davon, dass eine Operation notwendig werden könnte. Diese fand nun statt, doch „Schade spürt noch manches“, berichtet der Cheftrainer mit gemischten Gefühlen.
Ein anhaltendes Problem: Schades Muskelsteuerung
Diese Problematik hatte Schade schon länger. Er könne gewisse Muskeln nicht „ansteuern“ und dadurch gebe es Statik- und Muskel-Probleme in Schades Körper. Ziel ist es jetzt, seinen Körper zu stabilisieren. Denn in Zukunft stößt er sonst immer wieder auf eine derartige Problematik.
„Das ist auch wichtig für seine zukünftige Karriere“, mahnt Streich die Ernsthaftigkeit der Verletzung an, „wir müssen da jetzt einfach ein paar Dinge machen.“ Doch diese Geduld bedeutet auch, dass Kevin Schade länger ausfallen könnte, als einem lieb ist. Die Entdeckung der vergangenen Saison weckte große Hoffnungen bei vielen Freiburg-Fans.
Bis zu seiner Verletzung spielte der Youngster in 21 von 24 möglichen Bundesligaspielen. Drei weitere Partien machte er im DFB-Pokal. Kombiniert sammelte er fünf Tore und zwei Vorlagen für die Freiburg-Profis. Sowohl das Tempo-Element als auch die Vielseitigkeit, eine hybride Dreier-/Viererkette spielen zu können, ging dem SC Freiburg mit seinem Ausfall verloren.

Kevin Schade nach dem Spiel gegen den VfB Stuttgart. (Quelle: nur-der-scf.de)
Ob drei Wochen oder drei Monate: „Ich warte auf ihn!“
Eine genaue Prognose kann der Cheftrainer für Schades Ausfallzeit nicht abgeben. Unsicher sei auch, ob er mit der Mannschaft ins Trainingslager nach Schruns reisen wird. Das müsse noch mit den Ärzten besprochen werden, erläutert Streich.
Vom Trainer gibt es keinen Druck für den Youngster. Der U21-Nationalspieler mache sich selbst genug davon. „Die Spieler drehen eh durch, wenn sie so lange nicht spielen können“, beschreibt Streich Schades Gefühlslage.
„Es geht dabei nicht um Wochen. Sondern darum, ihn stabil zu kriegen“, sorgt er sich um seinen Schützling. Dieser Prozess sei wichtig für dessen nächste Jahre. Ob es dann einen, zwei oder drei Monate dauert, ist Streich nicht wichtig: „Ich warte auf ihn!“
Quelle Titelbild: nur-der-scf.de
Autor: Nik Staiger (Twitter @Nik_Staiger)
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