Die Fanszene des SC Freiburg hat dazu aufgerufen, das Spiel gegen Leipzig zu boykottieren und stattdessen die eigene U23 beim 3. Liga-Spiel gegen 1860 München zu unterstützen. Trainer Thomas Stamm und die Mannschaft freuen sich auf ein volles Haus.
SC Freiburg: Fan-Boykott des Bundesliga-Auswärtsspiels
„Statt nach Leipzig alle auf die Nord – Wir boykottieren das Spiel in Leipzig“, verbreitete die organisierte Fanszene des SC Freiburg in den Vorwochen zum Bundesligaspiel am 9. November. Warum die Fans sich zum Boykott des Auswärtsspiels entschieden haben, liegt vermutlich auf der Hand. Wer sich trotzdem informieren möchte, dem sei dieser Beitrag zum vergangenen Pokalfinale empfohlen: Corillo.org „Kein normales Spiel – kein normaler Gegner“
Kurzgefasst: Der Klub aus Leipzig entspricht nicht den Vorstellungen eines Fußball-Vereins, wie sie in Freiburg herrschen. Das Team wird als „Marketing Ableger des österreichischen Milliarden-Konzerns Red Bull“ bezeichnet. Auf diesen Vorstellungen machten die Freiburg-Fans mit einer großen Stadion-Choreografie beim DFB-Pokalfinale 2022 aufmerksam. Sie lautete: „Einzigartiger Verein – so wie du soll Fussball sein“ und wurde unterstützt von einem „Sport-Club Freiburg e.V.“ darunter.
SC Freiburg U23: Trainer und Mannschaft freuen sich sehr
Weil die U23-Mannschaft des SC Freiburg zeitgleich spielt, rufen die Fans dazu auf, die zweite Mannschaft im Dreisamstadion zu unterstützen – auf der „Nord“. Die Nord-Tribüne ist die frühere Heimkurve der Profis, bevor sie ins neue Stadion umgezogen sind. Durch die Männer-U23 und das Frauen-Team, die seitdem im Dreisamstadion spielen, musste man die alte Heimat nicht verlassen.
09.11., 19:00 Uhr: SC Freiburg II – TSV 1860 München, Dreisamstadion Freiburg (Tickets direkt beim SC Freiburg)
„Wir empfinden pure Vorfreude!“, grinste U23-Coach Thomas Stamm. „Wenn die Nord-Tribüne voll ist, ist das unfassbar schön.“ Sonst seien die Ultras vor allem auf der Haupt-Tribüne zu finden, wenn sie das Dreisamstadion besuchen. Doch die Kurve pusht nochmal extra. „Je voller die Nord ist, umso mehr freuen wir uns!“
Das gelte auch für seine Spieler, erklärt Stamm. „Die Jungs schätzen das sehr. Dass unsere Heimspiele trotz Profi-Spielen alle drei Tage so gut besucht sind, ist eine große Wertschätzung. Es wird von den Jungs immer wieder in der Kabine angesprochen“, strahlte der Trainer.
Prestigeträchtiger Gegner: 1860 München
Zeitgleich zum boykottierten Spiel kommt ausgerechnet eine prestigeträchtige Mannschaft wie der TSV 1860 München ins Dreisamstadion. Nicht verschweigen darf man, dass auch 1860 einen Investor hat. Doch seit dem Einstieg von Hasan Ismaik geht es bei den Löwen nur noch bergab. 2017 folgte der Zwangs-Abstieg durch Insolvenz aufgrund eines Diskurses mit diesem Investor. Und auch nach dem Aufstieg aus der Regionalliga Bayern in die 3. Liga gibt es weiterhin Probleme. 1860 ist also ein warnendes Beispiel dafür, warum 50+1 in Deutschland so wichtig ist.
Nichtdestotrotz wird 1860 München immer noch von einer Vielzahl an Fans hoch angesehen – und auch die eigene Fanszene kann sich absolut sehen lassen. Stamm erwartet, dass „einige Fans aus München anreisen werden“, obwohl es ein Abendspiel unter der Woche ist. „Es sind verrückte Fans. Bei Sechzig ist sehr viel Tradition dabei. Wir freuen uns!“
Quelle Titelbild: nur-der-scf.de
Autor: Nik Staiger (Twitter)
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