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Vincenco Grifo
Vincenco Grifo

Streich: „Nicht jeder hat einen Vince“ – SC Freiburgs starke Standards

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Beim SC Freiburg sind vor allem Standards eine enorme Waffe. Doch warum eigentlich? Trainiert der SC Freiburg die Standards einfach mehr? Nach vier Standard-Toren gegen Borussia Mönchengladbach verteilt Christian Streich Lob an die Beteiligten.

Freiburg dominiert durch Standards

Der SC Freiburg spielt nach Punkten und Torverhältnis die beste Saison aller Zeiten. Dazu tragen vor allem die Standards bei. Von 25 erzielten Toren fielen 13 nach Standard-Aktionen. Das ergibt eine Tor durch Standards-Quote von 52% an den Gesamttoren des SC. Gleich vier Mal knipste dabei Innenverteidiger Philipp Lienhart, der damit geteilter Top-Torschütze des Vereins ist.

Ein übliches Statement von Trainern in Bezug auf Standards ist: „Eigentlich trainieren wir sie nicht genug, da 33% der Tore durch Standards fallen, jedoch längst nicht so viel Trainingszeit dafür aufgewendet wird.“ Doch was ist das Erfolgsrezept dieser überdurchschnittlich hohen Quote?

Gute Arbeit des Trainerteams

Das Lob für die guten Standard-Aktionen gibt Christian Streich schnell weiter. Das Trainerteam beschäftige sich viel mit Standards, jedoch sei er selbst kaum daran beteiligt: „Überwiegend meine Trainerkollegen“ – gemeint sind Lars Voßler und Florian Bruns, die für die Standards des SC Freiburg verantwortlich sind – „machen da einfach sehr, sehr gute Arbeit.“

Man trainiere die Standards nicht übermäßig viel – bestimmt nicht 52% der Trainingszeit – jedoch sei man schon immer wieder damit beschäftigt. Beim Standard-Training des SC Freiburg wird auch in Schritten gearbeitet. Mal laufen nur zwei oder drei Spieler ein und trainieren, wo sie sich aufhalten wollen und welche Räume sie zu besetzen haben. Erst dann geht es an die echten Standard-Simulationen.

Standard-Experten: Christian Günter, Vincenzo Grifo, Florian Bruns und Lars Voßler (v.l.n.r.) Quelle: SC Freiburg

Die Standard-Schützen

Ein wichtiger Teil der Standards sind natürlich auch deren Schützen. Der SC Freiburg hat hier zwei herausragende Kandidaten. Die Schützen sind maßgeblich beteiligt am Kreativprozess bei Ecken und Freistößen. „Nicht jeder hat einen Vince, um Standards zu schießen“, hebt Christian Streich Vincenzo Grifo besonders heraus. Grifo war am vergangenen Wochenende Schütze aller vier Standards, die der SC im Tor der Gladbacher versenkte.

Aber auch „Christian Günter macht’s gut.“ Die beiden Standard-Schützen ergänzen sich gut, schießen Ecken wie Freistöße brandgefährlich und denken sich auch immer mal etwas aus. So etwa gegen Gladbach, als Grifo bei einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld nicht in den Strafraum flankte, sondern Günter vom Freistoßort in den 16er schickte – jedoch ohne Erfolg.

„Schläue, Laufwege, Timing“

Auch die anderen Spieler dürfen natürlich ihre Ideen einbringen. „Wenn sie Ideen haben, ist das meist konstruktiv. Sie sind ja auf dem Platz und machen die Laufwege“, erklärt Streich. Diese Zusammenarbeit zwischen Trainerteam und Mannschaft sei ein wichtiger Schlüssel. Aber die Spieler müssten auf dem Platz auch einfach ein gutes Timing in ihren Aktionen haben.

Nicolas Höfler geht relativ konstant bei Standards an den kurzen Pfosten – und obwohl es bekannt ist, ist er immer wieder mit guten Aktionen an Standards beteiligt. „Das ist einfach schwer zu verteidigen. Die anderen Räume aber zum Glück auch“, findet Streich als Begründung, wieso er trotzdem erfolgreich ist.

Am Beispiel Thomas Müller erklärt er das Phänomen: „Schauen Sie sich an, wie viele Tore er macht über Schläue und Präsenz, immer wieder in ähnlichen Räumen. Da geht es um Timing.“ Höfler habe außerdem eine gewisse Überzeugung, immer wieder in die richtigen Positionen zu kommen. „Dann kann es gefährlich werden.“

Quelle Titelbild: SC Freiburg

Autor: Nik Staiger (Twitter @Nik_Staiger)

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