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Luca Itter (Foto: nur-der-scf.de)
Luca Itter (Foto: nur-der-scf.de)

Streich rechnet mit Itter und ist zufrieden mit seiner Entwicklung

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Am Samstag trifft der SC Freiburg auf einen der eigenen: Bei der Spielvereinigung Greuther Fürth spielt Linksverteidiger Luca Itter, der vom SC Freiburg ausgeliehen ist. Wie Streich seine Entwicklung sieht und warum er ihn in der Startelf erwartet.

Der Weg zum SC Freiburg

Man könnte sagen „Wenn du als Frankfurter Jugendspieler etwas werden willst, geh zum SC Freiburg!“ Zumindest hat das bei Luca Waldschmidt und Marc Oliver Kempf sehr gut funktioniert. Wie Namensvetter Waldschmidt heißt auch Itter eigentlich Gian-Luca mit Vornamen – und kommt aus der Jugend der Frankfurter Eintracht.

Im Gegensatz zu Kempf und Waldschmidt ging Itter jedoch schon vor ersten Einsätzen im Profikader von dort weg. Der VfL Wolfsburg lockte die talentierten Zwillingsbrüder Luca und Davide schon in der U17 in die Autostadt. Doch dort konnte sich die Itter’sche Flügelzange – Luca ist Links-, Davide Rechtsverteidiger – nicht durchsetzen. Davide schaffte nie den Schritt zu den Profis und wechselte im vergangenen Sommer zum VfL Osnabrück.

Luca Itter konnte beim VfL zwar immerhin sieben Profi-Einsätze verbuchen und stand davon sogar sechs Mal in der Startelf. Langfristig sah man bei ihm aber keine Perspektive. Das neu geholte Linksverteidiger-Duo Jerome Roussillon (2018) und Paulo Otavio (2019) erhielt den Vorzug und so wechselte Itter für 2,5 Millionen Euro in den Breisgau, wo sich seit langem regelmäßig wieder die Frage nach einem Ersatz für Kapitän und Immer-Spieler Christian Günter stellt.

Fehlende Einsatzzeit bei Freiburg und Startschwierigkeiten in Fürth

Doch gleichzeitig spielt Günter eben immer – und braucht eigentlich keinen Backup. Im Februar machte Günter gegen den 1. FC Köln sein 100. Startelf-Bundesligaspiel in Folge – und seitdem kamen noch fünf weitere oben drauf. Da ist kein Platz, um einen Youngster an die Bundesliga heranzuführen. Und so verbrachte Itter eineinhalb Jahre auf der Bank – oder auf der Tribüne.

„Er hat einen langen Weg hinter sich, hatte auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen“, sagte Christian Streich auf der Pressekonferenz des SC Freiburg vor dem Aufeinandertreffen mit dem jetzigen Leihverein aus Fürth. Zwei Verletzungen während seiner Freiburgzeit summieren sich auf über 100 Tage Ausfallzeit. Mit vier kleineren Themen verpasste er bei der Spielvereinigung acht Spiele. Immer wieder auszufallen hinderte Itter auch dabei, sich weiterzuentwickeln. Immer wieder wird die körperliche Entwicklung zurückgeworfen und man kommt aus dem Rhythmus.

Seit Januar 2021 ist Itter nun an Greuther Fürth verliehen. Nachdem er zunächst noch das Nachsehen gegenüber David Raum (jetzt TSG Hoffenheim) hatte, sollte er in der laufenden Saison 2021/22 die Startelf übernehmen, doch der unerwartete Aufstieg der Fürther zwang sie zum Handeln. Mit Jetro Willems verpflichtete man einen erfahrenen Bundesligaspieler, der nach langer Ausfallzeit bei Eintracht Frankfurt wieder in der Bundesliga Fuß fassen wollte. Nach drei Startelfeinsätzen zu Saisonbeginn verletzte Itter sich und verlor in Folge dessen den Stammplatz.

Der Kampf in die Startelf – Itters Qualitäten

Bis zur Winterpause hat es gedauert, ehe sich Luca Itter gegen Konkurrent Willems durchsetzen konnte. Beim Rückrundenauftakt gegen den VfB Stuttgart stand Itter endlich wieder in der Startelf und leitete eine kleine Wende ein. Zwar steht die Spielvereinigung immer noch abgeschlagen auf dem letzten Platz, in der Rückrunde konnte man jedoch einige Punkte mehr sammeln als noch in der Hinserie, als man 14/17 Spielen verlor.

Seitdem stand Itter in sechs von neun Spielen in der Startelf und zeigte dabei vermehrt gute Leistungen, mit denen er seine Einsatzzeit bestätigte. „Es ist super, dass er jetzt wirklich zum Spielen kommt. Er spielt oft von Anfang an und macht es gut“, freut sich Streich für seinen Schützling, der sofort lobende Worte verteilt: „Er ist eh ein richtig guter Fußballer. Er ist sehr spielintelligent.“

Statistisch bringt er vor allem gegen den Ball gute Leistungen. In den meisten Defensivstatistiken (Anzahl pro 90 Minuten) sortiert sich Itter in den Top 25% der Außenverteidiger in den europäischen Top 5-Ligen ein. Dazu bringt er ein gutes Stellungsspiel mit und ist ein guter Dribbler. Mit einer Dribbling-Erfolgsrate von 66,7% ist er besser als 88% dieser Außenverteidiger. Diese defensiven Qualitäten in Kombination mit der von Streich angesprochenen Spielintelligenz geben Fürth mehr defensive Stabilität als ein Jetro Willems, dessen Stärken eher in der Offensive und dem Spiel am Ball zu finden sind. Ein großer Vorteil, den Itter gegenüber seines Konkurrenten

Ausblick: Startelf und Zukunftsperspektive

Streich rätselt auch schon an Fürths Aufstellung beim Bundesliga-Duell mit dem SC Freiburg (Samstag, 19.03., 15:30 Uhr) und trifft eine Vermutung: „Ich gehe davon aus, dass er anfängt. Er ist gegen Leipzig in der Halbzeit reingekommen und hat auch davor ein paar Mal von Anfang an gespielt. Ich freue mich, dass er kicken kann!“

Wie es für Itter beim SC Freiburg weitergeht, ist noch offen. „Da kann ich noch nichts Abschließendes sagen, weil wir das noch entscheiden müssen“, kündigt Streich an. Wir – das sind das Trainerteam und sowie Jochen Saier (Sportdirektor) und Klemens Hartenbach (Chefscout). Gemeinsam möchte man sich zusammensetzen und entscheiden, „wie wir es dann ab Sommer gestalten.“ An Christian Günter ist vorerst kein vorbeikommen. Doch möglicherweise kann Itter auch dabei helfen, einen möglichen Abgang von Nico Schlotterbeck aufzufangen. Mit seiner Defensivstärke hat er bei Fürth auch schon als Innenverteidiger gespielt.

Quelle Titelbild: nur-der-scf.de

Autor: Nik Staiger (Twitter @Nik_Staiger)

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