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Noah Weißhaupt: Lieber 3. Liga als Testspiel gegen Sandhausen

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Gleich sieben Jugendspieler bekamen vom SC Freiburg diese Saison einen Profivertrag. Einer davon ist Noah Weißhaupt – Dribbelkünstler und Offensiv-Allrounder. Christian Streich über seine Verbesserungsmöglichkeiten, Bundesliga-Einsätze und wieso er beim Testspiel nicht dabei war.

Positionsprofil: „Offensiv“

Noah Weißhaupt bejubelt mit Kevin Schade den Ausgleichstreffer gegen den 1. FC Köln (Quelle: nur-der-scf.de)

Noah Weißhaupt gehört zu einer Gruppe junger Spieler, die beim SC Freiburg diese Saison einen Profivertrag bekamen und durchstarten sollen. Der gelernte Flügelspieler ist vor allem offensiv daheim – dort aber polyvalent. Der linke wie rechte Halbraum sei für ihn seine Möglichkeit, so Streich. Doch auch als Zehner oder schwimmender Mittelstürmer kann Weißhaupt zum Einsatz kommen.

Die Vergangenheit zeigt: Auch sonst kann er auf dem Flügel quasi alles spielen – im richtigen Moment. Bei der U23 spielte er in der vergangenen Regionalliga-Saison als linker Außenspieler im 3-4-3, dabei agierte die ganze Mannschaft jedoch sehr offensiv.

Sein Bundesliga-Debüt feierte er als Joker für Rechtsverteidiger Lukas Kübler – in der Viererkette. Nach einem tollen Dribbling fälschte Kölns Rafael Czichos Weißhaupts Flanke ins eigene Tor ab. Diese Einzelaktion Weißhaupts rettete dem SC Freiburg einen Punkt. Ausgerechnet gegen den 1. FC Köln geht es auch am Samstag.

„Wenn du das so willst, machen wir das so!“

Doch diesmal wird Weißhaupt nicht dabei sein. „Er spielt wieder in der zweiten Mannschaft“, verrät Streich in der Pressekonferenz. Die Einsätze bei der U23 sind aber keinesfalls eine Degradierung des jungen Flügelspielers. Spielpraxis ist für die Entwicklung das wichtigste, betonte Streich mehrfach. Schon in der Länderspielpause war die Frage, ob er im Testspiel gegen den SV Sandhausen (2:2) auflaufen soll.

Doch Weißhaupt selbst hatte darum gebeten, lieber in der dritten Liga antreten zu dürfen. Streich freut diese Bereitschaft, kleine Schritte zu gehen: „Selbstverständlich! Wenn du das so willst, machen wir das so!“ Und die bisherigen Einsätze waren erfolgreich.

Bei der U23 konnte Weißhaupt wieder durchstarten. Er spielte komplett durch, schoss im ersten Spiel zwei Tore und sicherte gegen Türkgücü München (4:2) drei wichtige Punkte. Auch im zweiten Spiel der Woche gegen die Würzburger Kickers (1:1) war Weißhaupt dabei, spielte 82 Minuten und half, einen Punkt aus Würzburg zu entführen. Am Freitag gegen Viktoria Köln (04.02.22 um 19 Uhr im Dreisamstadion) wird er wieder gegen den Stadtrivalen des „Effzeh“ anstatt gegen die Bundesliga-Mannschaft antreten.

Noah Weißhaupt beim 1:0-Sieg gegen Aufstiegskandidat VfL Osnabrück (Quelle: nur-der-scf.de)

Torgefahr, der letzte Pass und defensives Zweikampfverhalten

„Er muss halt an ein paar Spielern vorbei“, erklärt Streich, wieso Weißhaupt in der Bundesliga-Mannschaft bisher nicht über vereinzelte Kurzeinsätze hinaus kommt (40 Spielminuten bei 4 Einwechslungen). Auch ein Ermedin Demirovic oder Roland Sallai saßen zuletzt häufiger auf der Bank. Selbst Vereinslegende Nils Petersen kommt diese Saison erst auf 116 Spielminuten, weil er sich (neben zwei Verletzungen) dem Konkurrenzkampf stellen muss. Da ist es auch für Weißhaupt nicht einfach.

Doch der Cheftrainer nennt explizit Gebiete, in denen Weißhaupt noch Verbesserungspotential hat. Torgefahr sei immer ein Thema bei Offensivspielern. Seine zwei Treffer bei der U23 seien auch darauf zurückzuführen, dass Weißhaupt mit der richtigen Überzeugung auftritt: „Ich will dort spielen und torgefährlicher werden!“

Außerdem spielt der Dribbelkünstler zu oft nicht den letzten Pass. Man kann in der Bundesliga schließlich nicht erwarten, dieselben Gegner zu haben, wie in der dritten Liga. Da gilt es auch, gewisse Erfahrungen zu sammeln „Warum komme ich nicht vorbei? Der Innenverteidiger ist doch langsamer als ich!“

Beim SC Freiburg kommt kein Offensivspieler an der Defensivarbeit vorbei – nicht einmal Vincenzo Grifo. Dasselbe gilt dann natürlich erstrecht für einen Jugendspieler. „Ich kenne keinen Offensivspieler, der zu uns gekommen ist, bei dem das defensive Zweikampfverhalten gut war!“, resümierte Streich. Auch das steht auf Weißhaupts Entwicklungsplan. Bis dahin gilt vor allem eins: „Spielpraxis ist nicht zu ersetzen!“

Quelle Titelbild: nur-der-scf.de

Autor: Nik Staiger (Twitter @Nik_Staiger)

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