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Als Fussballfan muss man ein kostspieliges Leben führen

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Fußball ist der Sport für den einfachen Mann. Um Fußball spielen zu können, braucht es im Grunde nur einen Ball. Ein großes Spielfeld und zwei Tore, die jeweils mit einem Netz ausgehangen sind, runden das Equipment ab. Man kann hierbei durchaus auch erfinderisch sein und sich Torbegrenzungen aus Stock und Stein basteln. Bei einem solch simplen und kostengünstigen Sport, sollte man annehmen, dass man als Zuschauer nicht viel investieren muss, um Spiele seines Lieblingsvereins verfolgen zu können. War im vergangenen Jahrhundert überwiegend die Arbeiterklasse im Fußballstadion als Publikum vertreten, kann man es sich heutzutage kaum noch ohne weiteres leisten, zum wahren Fußballfan zu werden.

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Die Preise für Zuschauer bei Bundesliga-Spielen

Wessen Herz für einen bestimmten Fußballverein schlägt, der möchte wenn möglich bei jedem einzelnen Spiel live vor Ort sein, um seiner Mannschaft zujubeln zu können. Am günstigsten kommt man dabei mit einer Dauerkarte für das Heimstadion weg, die den Inhaber dazu berechtigt, die 17 Heimspiele besuchen zu können. Leider werden hier deutschlandweit ganz unterschiedliche Preise aufgerufen. Am günstigsten lebt es sich als Fan des VfL Wolfsburg, wo man als Erwachsener 130 Euro für eine Dauerkarte im Stehbereich zahlen muss. Allerdings ist damit erstmal nur der Grundpreis gesetzt, denn bei 17 Heimspielen ist auch mit 17 Auswärtsspielen zu rechnen. Das bedeutet, dass in einer Bundesliga-Saison zusätzliche Ausgaben für Tickets, Transport und Unterkunft dazukommen können. Im Durchschnitt muss der Fußballfan für den Besuch aller 34 Spiele 2.200 Euro berappen. Damit steht er dann aber immer noch etwas unbekleidet da, denn der echte Fan kommt mindestens mit aktuellem Trikot ins Stadion. In den Wintermonaten gehört der obligatorische Vereinsschal dazu, eine Fahne sollte doch eigentlich auch geschwungen werden und mal ganz zu schweigen von Ausgaben für Essen und Getränke beim Stadionbesuch.

Es gibt wenig was man dagegen tun kann

Ein Hobby auszuüben oder einer Leidenschaft zu folgen, hat anscheinend seinen Preis und in der Welt des Fußballs hat man als einfacher Fan keine großartigen Möglichkeiten gegen die Kommerzialisierung des an sich einfachen Sports vorzugehen. Man könnte eher noch versuchen, aus seiner Liebe zum Fußball quasi selbst Kapital zu schlagen, indem man beispielsweise Fußballwetten platziert. Hierfür sollte man jedoch beachten, dass man in jedem Fall fachkundige Tipps benötigt, um auf den wahrscheinlichsten Ausgang eines Spiels setzen zu können. Hilfreich ist es dabei sicherlich, sein Fan-Herz auszuschalten und wirklich mit Bedacht auf das Fußballteam zu wetten, das als Favorit gilt, um letzten Endes reale Chancen auf einen Geldgewinn zu erhalten. Eines steht mit Sicherheit fest und zwar, dass die Ausgaben für Fußballfans in den kommenden Jahren weiterhin steigen werden. Denn selbst wer sich dazu entscheiden sollte, auf Stadionbesuche in Zukunft zu verzichten, hat mittlerweile schlechte Karten. Um die einzelnen Spiele live und in voller Länge schauen zu können, benötigt man mittlerweile ein TV-Abo oder Zugang zum Online-Streaming, da im öffentlichen Fernsehen nur noch die Zusammenfassungen der Spiele übertragen werden.

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Quelle: Pixabay

Der Vergleich mit dem Ausland

Vielleicht darf man sich gar nicht zu laut beschweren, wenn man sich innerhalb Europas mal umschaut, wie tief man andernorts für Saisonkarten in die Tasche greifen muss. In England werden Fußballfans kräftig zur Kasse gebeten. Wer dem FC Arsenal seine Treue geschworen hat, der muss für die preiswerteste Dauerkarte mehr als 1.300 Euro bezahlen (Stand 2015). Billiger kommt man auf der Insel nur weg, wenn man sich dem Fußballclub Stoke City anschließt, der um die 400 Euro verlangt, um alle Heimspiele sehen zu dürfen. Jedoch just dieser Verein ist nach zehn erfolgreichen Saisons wieder zurück in die 2. Englische Liga abgesunken. Nur die Franzosen schlagen noch stärker zu Buche mit der teuersten Dauerkarte eines europäischen Fußballclubs, für die man 2.900 Euro einplanen muss, um den Verein Paris Saint-Germain beim Spielen zu beobachten. In Spanien kann man allerdings schon für günstige 98 Euro pro Saison den Champions-League-Teilnehmer FC Barcelona im Stadion zu sehen bekommen. Nichtdestotrotz muss man sich nicht mit den wirtschaftlichen Begebenheiten in der deutschen Fußball-Bundesliga einfach geschlagen geben, denn am Ende sind es doch die Fans, die ein Stadion füllen und einem Fußballteam Motivation durch Begeisterung spenden. Die zunehmende Unzufriedenheit oder gar Frustration unter den deutschen Fußballfans, die sich neben der Kommerzialisierung des Fußballs auch auf Anstoßzeiten und allgemeine Fanrechte bezieht, mündete in der Vergangenheit bereits mehrmals in bundesweiten Protestaktionen gegen den DFB. In Positionspapieren wurden die wichtigsten Kritikpunkte der Fanszene festgehalten, auf die hoffentlich in naher Zukunft positiv stimmende Resultate folgen werden.

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Arsenal, Arsenal, Arsenal!“ (CC BY 2.0) by Ronnie Macdonald

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